Mercedes-Benz SLR McLaren Roadster angekündigt
Jahrelang hat Mercedes-Benz alle Meldungen bezüglich einer offenen Version des SLR dementiert. Und das obwohl es schon einmal einen Prototypen gegeben hatte.
Nach der Sonderedition 722 (mit 650 statt 626 PS) ist der Roadster nun das dritte Modell in der Mercedes-Benz / McLaren SLR Familie. Allen drei Versionen gemein ist die aufregende Form der Front mit der Jaguar E-Type-artig langen Motorhaube. Das Heck hingegen wirkt mit den LED-Leuchten futuristisch. Die Herausforderung ein Verdeck zu entwickeln, welches zum luxuriösem Fahrzeug passt und auch den enormen Kräften bei der Spitzengeschwindigkeit von 332 km/h standhält, soll nach Mercedes-Benz-Angaben sehr gut gemeistert worden sein. Das Stoffverdeck öffnet sehr schnell in ca. 10 Sekunden und verschwindet völlig, ohne die optische Linie zu stören, im hinteren Abteil. Leider gab es noch keine Antwort auf die Frage, weshalb im SLR Roadster kein Stahlverdeck wie im SL Verwendung findet.
Nichtsdestotrotz soll die Aerodynamik so ausgefeilt worden sein, dass man sich angeblich auch bei Geschwindigkeiten über 200 km/h gut unterhalten kann – offen versteht sich. Auch die aus dem Coupé bekannte Luftbremse auf dem Kofferraumdeckel hat der Roadster ebenfalls.
Bei den technischen Daten hingegen gibt es keine Überraschungen. Der aus dem SLR Coupé bekannte 5,5 Liter V8-Kompressor-Motor mit 626 PS und 780 Nm Drehmoment sorgt auch in der offenen Variante für reichlich Vorschub, der von der serienmäßigen Karbon-Keramik-Bremse gestoppt wird.
Leicht wird es der Mercedes-Benz SLR McLaren Roadster nicht haben und das in zweierlei Hinsicht: erstens bringt er schonmal trotz Karbonfaser-Karosserie 1825 kg auf die Waage – damit und mit dem gebotenen Luxus distanziert er sich deutlich von offenen Sportwagen wie Porsche Carrera GT (1380 kg) oder Maserati MC12. Und dann gibt es ja noch einen potenten Gegner aus dem eigenen Haus: Mercedes-Benz SL 65 AMG. Auch ein echter Roadster, V12-BiTurbo-Motor mit 612 PS, sogar 1000Nm Drehmoment, und Luxus und mit seinem Preis von 212.000 Euro im Gegensatz zum SLR Roadster (ca. 470.000 Euro) geradezu ein Schnäppchen.
Aber es gibt ja zum Glück genügend Leute, die etwas mehr Geld ausgeben und lieber etwas Exklusiveres kaufen als Stangenware. Diese Leute werden dann auch eher zum SLR McLaren Roadster greifen und damit mehr Aufsehen erregen als mit einem SL, den es von der äußeren Erscheinung her ja auch schon für 84.000 Euro (SL 350) gibt.